Entscheidungsfindung – Wie kam es zum Ford Focus

Wie kam es eigentlich dazu, dass der neue Focus gekauft wurde?

(Und der erste richtige Artikel hier – es geht langsam ans Eingemachte)

Ford Focus MK1

Der bisherige Ford Focus MK1 (14 Jahre alt) und von mir liebevoll „Turbo Focus“ genannt, hat mehr als seinen Dienst getan. Er hat mit seinen 90 PS welche aus dem 1.8 TDDi kommen fast die Lichtgeschwindigkeit erreicht (ca. 280.000 km). Wenn man nicht darauf angewiesen wäre und Zeit hätte kleinere Reparaturen durchzuführen, würde er wohl noch viele weitere km absolvieren. Ich vermute auch, dass für den nächsten TÜV diverse kleinere Reparaturen stehen würden (wahrscheinlich Stoßdämpfer, Stabi-Stange, Batterie macht schlapp, …). Da mir hierfür aktuell die Zeit fehlt, der Zahn der Zeit dennoch weiter am Auto nagt und diverse Fahrverbote drohen, musste ein neues und verlässlicheres Auto her.

Die Entscheidung ist also gefallen einen Nachfolger zu finden. Seit ca. 1 Jahr halte ich also ausschau und habe mich intensiver mit Autos beschäftigt, was nicht unbedingt so mein Hobby ist. Ob irgendjemand irgendeinen PS-Boliden, V10 oder tiefer gelegten Flitzer fährt tangiert mich ehrlich gesagt peripher. Jeder soll das Auto fahren, was er mag und ich bin kein PS oder Hubraum Fanatiker. Ein Auto soll fahren und mich von A nach B bringen. Wenn etwas Komfort dabei ist, ist dies natürlich schön. Worauf ich aber eher achte sind Zusatz-Features / Gadgets / Zubehör welche mir den Alltag einfacher und bequemer machen und vor allem sparsam soll er natürlich sein.

Die Suche

Somit wurde die Suche nach einem Nachfolger gestartet.

Optisch hat mir der Ford Focus schon immer gefallen, wenn auch der MK2 nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat. Der MK3 hingegen gefiel mir schon wieder richtig gut. Umso gespannt war ich auf die Vorstellung des MK4 – und was soll ich sagen – ich wurde nicht enttäuscht.

Dennoch hatte ich natürlich auch mal ein Auge auf andere Fahrzeuge geworfen – u.a. auf einen VW Golf, Hyundai i30, Hyundai Ioniq, Nissan Leaf und einige andere Modelle. Entsprechend habe ich diverse Probefahren absolviert und auch diverse Antriebsformen wurden in Betracht gezogen, ob nun mit Benziner, Diesel, Plug-In Hybrid oder voll elektrisch.

Antriebsarten

Eine kurze Zusammenfassung – nicht vollständig, da ich mich wie gesagt über Monate damit beschäftigt habe und nicht auf jedes Detail eingehen will.

Elektrisch

Voll elektrisch ist weggefallen, da die reale Reichweite mit einer Akku-Ladung zu gering war bei Modellen die für mich preislich in Betracht kamen. Eine Akkuladung muss mich im realen Betrieb (auch unter Extrembedingungen) 300 km weit bringen. Sprich die Marketing-Angaben der Autos wurden genommen, danach mit realen Ergebnissen gegen geprüft (Fachzeitschriften sowie Social Media) und die Auswahl wurde immer kleiner. Hinzu kommt, dass ein gewisser Puffer mit Berücksichtigt werden muss, da Akkus bei Extrembedingungen natürlich nicht ihre volle Leistung entwickeln und ich im Winter dennoch meine Strecke absolvieren muss. Somit kam ich zum Fazit, dass es kein Modell gibt, welches für mich in Frage käme. Und ja, ich benötige die 250 – 300 km Reichweite mit einer Ladung. Und nein, ich möchte nicht 10.000 oder 20.000 Euro mehr ausgeben für mehr Reichweite.

Das solche Autos preislich nur für die gut Betuchten in Frage kommen, ist noch ein weiteres Indiz dafür, dass diese Antriebsform noch weit vom Massenmarkt entfernt ist.

Hybrid

Plug-In Hybrid wäre eine Option gewesen. Optisch sieht der Hyundai Ioniq nicht verkehrt aus. Preislich war er OK, hat jedoch zwei eklatante Mängel (in meinen Augen – andere mögen das anders sehen). Beim Interior wird relativ viel Hart-Plastik verwendet was mir nicht sonderlich gut gefallen hat. Die Anordnung der Tasten war für mich nicht intuitiv genug Auch die Anzahl derer war etwas viel. Hinzu kam, und das galt auch für das voll elektrische Auto, dass es offiziell keine Anhängerkupplung gibt. Dieses Phänomen scheint generell bei (Teil)-elektrischen Fahrzeugen der Fall zu sein. Natürlich gibt es Möglichkeiten diese nachträglich einzubauen, aber das ist für mich mit einem faden Beigeschmack verbunden. Es wird schon seinen Grund haben, wieso ein Hersteller es nicht offiziell anbietet.

Dadurch sind dies zwei Antriebsformen für mich uninteressant geworden. Das mag sich in 10 Jahren vielleicht nochmal ändern, aktuell ist es jedoch nichts für mich. Hinzu kommt eine Lieferzeit von mehreren Monaten (beim Ioniq waren es glaube ich 6 Monate und beim Nissan Leaf über 12 Monate) – fantastisch. Von Fahrverboten betroffene Personen erhalten also eine Übergangsfrist von ca. 6 Monaten, können aber keinen Neuwagen kaufen da die Lieferzeiten so lange sind. Hier wurden sich – wie sie oft – Gedanken gemacht wie man so etwas fachmännisch umsetzt inkl. Übergangsfristen und möglichen Optionen. Wer die Ironie findet, darf sie behalten.

Benziner / Diesel

Dadurch blieb noch der Benziner übrig sowie auch der Diesel.

Ich habe mich trotz des Diesel-Skandals, Fahrverboten und sonstigen Negativ-Schlagzeilen für einen Diesel entschieden. Wieso? Es gibt einige logische Gründe, einige emotionale und irrationale – wie so oft im Leben 🙂 Wichtig war mir jedoch, dass er die neueste Euro 6d-temp Norm erfüllt.

Was ich schon lange wusste, aber dennoch mal neu recherchiert habe war, ab wann sich ein Diesel lohnt. (mein Wissensstand war ab ca. 25.000 km – jedoch mit den neueren sparsameren Benzinern ist dieser Wert (je nach Modell) etwas nach unten gerutscht).

Der ADAC hat diverse Tests und Berichte hierzu. Je nach Hersteller und Modell lohnt sich ein Diesel bereits ab ca. 10.000 km (Modell abhängig natürlich). Einige erst ab 15.000 km und einige erst ab 20.000 km. Jedoch lohnt sich ein Diesel immer ab 30.000 km und bei dieser Kategorie bin ich etwa, nämlich zwischen 20.000 und 30.000 km. Hier eine Vergleichstabelle des ADAC. In diversen anderen Berichten gibt es natürlich ebenfalls pro und contra zu beiden Energiequellen.

PKW Label – Ford Focus ST Diesel

PKW Label

Zudem wurde ein tolles PKW Label 2011 eingeführt über welchen ein Autokäufer die Effizient des Auto direkt ablesen kann, ähnlich wie bei Elektrogeräten wie z.B. einem Kühlschrank. Klassen von A (+) bis G sollen dem Käufer direkt aufzeigen wie Effizient sein Auto ist.

Und wieso soll ich mich jetzt für ein Auto entscheiden, dass in die Kategorie B eingestuft wird (Benziner) anstatt einem für A (Diesel). Das ist natürlich mit einem gewissen Augenzwinkern verbunden.

Nähere Infos gibt es hier.

Hier geht es natürlich rein um den CO2 Ausstoß in Verbindung mit dem Gewicht. Dennoch sollte man ja die Mittel nutzen, die einem der Staat zur Verfügung stellt, oder?

Natürlich kommt hierzu auch das Drehmoment und Anzug des Motors zum tragen, man möchte sich ja nicht umgewöhnen – schließlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Und nicht nur dass, auch Benziner (mit Direkteinspritzung – also (fast) alle Neuwagen) kämpfen mehr und mehr mit Feinstaub / Partikeln.. Diverse Artikel hierzu gibt es beim ADAC sowie auch anderen Fachzeitschriften.

Somit ist nicht ausgeschlossen, dass Benziner irgendwann genauso an der Reihe sind wie aktuell der Diesel. Und ich bin mir sicher, dass wenn der Trubel um den Feinstaub sich gelöst hat man den Fokus mehr auf den CO2 Wert richtet – und spätestens dann ist der Benziner dran.

Fazit

Schließlich kam ich zum Fazit, es wird wieder ein Ford Focus Diesel. Nicht nur weil er mir optisch sehr gut gefällt, nein auch in diversen Fachzeitschriften wurde er gelobt – nicht zuletzt wegen der guten NCAP Werte in welchem der Focus 5 von 5 Sternen beim Crash-Test erhalten hat. Zudem kommen zahlreiche Sicherheitsfeatures und Assistenzsysteme hinzu, welche mich einfach begeistert haben.

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